Was ist ein Zahnimplantat?
Implantate sind künstliche Zahnwurzeln, die mit einem hohen Maß an Präzision in den Kieferknochen eingebracht werden. Implantate können so als „Verankerungen“ für einzelne Zähne aber auch für größeren Zahnersatz genutzt werden. Dabei werden Form und Farbe des Zahnersatzes den übrigen Zähnen angepasst. Auch bei zahnlosen Situationen kann Ihr individuelles, natürliches Aussehen und Lächeln mithilfe der sogenannten All-on-4 sowie All-on-6 Methode wiederhergestellt werden.

Behandlungsablauf
Als Basis für eine vertrauensvolle Behandlung erfolgt zunächst ein persönliches Gespräch in dem wir uns für Sie, Ihre Wünsche aber auch etwaige Ängste Zeit nehmen. Wir beraten Sie dabei umfassend und erklären Ihnen auf verständliche Weise was Implantate sind und wie ein Eingriff grundsätzlich abläuft. Als Grundlage für das Gespräch dient dabei eine entsprechende Röntgendiagnostik sowie eine Untersuchung. Eine Rücksprache mit Ihrer überweisenden Zahnärztin/Ihr Zahnarzt ist dabei selbstverständlich.
In einigen Fällen ist im Verlauf des Gespräches eine erweiterte Röntgendiagnostik notwendig. Gibt es den Verdacht eines Knochenabbaus oder andere Fragestellungen die einer 3D-Aufnahme bedürfen, erfolgt meist schon am Beratungstag eine entsprechende Aufnahme. Im Vergleich zu herkömmlichen Aufnahmen haben 3D-Aufnahmen (DVT) den Vorteil, dass sie eine räumliche Projektion Ihrer Kiefersituation darstellen können. Anhand dieser Projektion lassen sich bereits erste Informationen die Planung betreffend sammeln; ebenso kann später während des Eingriffes auf diese Projektion zurückgegriffen werden um sensible Strukturen wie Nerven, Nachbarzähne oder die Kieferhöhle zu schonen.
Als Grundlage für einen operativen Eingriff erfolgt im Anschluss ein umfangreiches Aufklärungsgespräch bei dem wir gerne Ihre Fragen beantworten.
Implantatbehandlungen sind reine Privatbehandlungen, daher ist eine Kostentransparenz für uns sehr wichtig. Wir werden Ihnen nach unserem Beratungsgespräch einen auf Sie individuell angepassten Behandlungsplan zukommen lassen. Bitte klären Sie im Vorfeld etwaige Kostenübernahmen durch private (Zusatz-)Versicherungen.
Eine Implantation ist in aller Regel völlig schmerzlos. Bei komplexeren Fällen raten wir Ihnen die Behandlung in einem entspannenden Dämmerschlaf oder einer Vollnarkose durchführen zu lassen. Die Behandlung erfolgt mit minimal-invasiven Verfahren auf Grundlage von entsprechenden computergestützten 3D-Planungen. Um Ihr Implantat sicher und langfristig stabil einzusetzen erfolgt zunächst ein schonender Schnitt. Im weiteren Verlauf wird das Implantatbett vorbereitet und im Anschluss kann das Implantat in der zuvor exakt definierten Position eingebracht werden. Nach etwa neun Tagen kontrollieren wir die Wundheilung.
Um ein Implantat funktionell belasten zu können sollte eine Wartezeit von etwa drei Monaten eingehalten werden. In dieser Zeit kommt es zur sogenannten Osseointegration. Der Kieferknochen verwächst dabei mit der Implantatoberfläche woraufhin das Implantat bereit für seine Krone ist. Ausnahmen gelten z.B. bei komplexeren Grundsituationen bei denen im Vorfeld ein biologischer Knochenaufbau erfolgen muss.
Nach der Wartezeit ist Ihr Implantat bereit um genutzt zu werden. Da es jedoch noch nicht zugänglich ist erfolgt durch uns die sogenannte Freilegung. Dieser Behandlungsschritt erfolgt in den meisten Fällen mit einer örtlichen Betäubung. Dabei wird Zahnfleisch mithilfe eines kleinen Schnittes und einem Aufsatz, welcher auf das Implantat gedreht wird, verdrängt.
Nach der Behandlungszeit in unserem Zentrum überweisen wir Sie für die Versorgung der Implantate an Ihre Zahnärztin / Ihren Zahnarzt zurück.
Häufig gestellte Fragen
Unter bestimmten Umständen können Implantate direkt im Rahmen der Zahnentfernung gesetzt werden. Hierfür müssen jedoch mehrere Voraussetzungen erfüllt sein. Falls in Ihrem Fall eine entsprechende Sofortimplantation möglich sein sollte, werden wir Sie selbstverständlich darauf hinweisen, da neben überschaubaren Risiken mehrere Vorteile aufwiegen. Die allgemeine Behandlungszeit wird in aller Regel um mehrere Wochen verkürzt. Außerdem können mehrere einzelnen Behandlungsschritte oft in einem einzigen Termin zusammengefasst werden.
Implantate müssen mit genauso viel Hingabe gepflegt werden wie Ihre eigenen, natürlichen Zähne. Fehlt nämlich die notwendige Kontrolle über Beläge durch eine entsprechende Mundhygiene können im schlimmsten Fall Entzündungsprozesse am Implantat-umgebenden Knochen stattfinden welche über lange Sicht im schlimmsten Fall einen Implantatverlust zur Folge haben kann. Daher ist eine entsprechende häusliche Mundhygiene genauso wichtig wie eine regelmäßige professionelle Reinigung (PZR) der Implantatbereiche bei Ihrer Zahnärztin / Ihrem Zahnarzt.
Um Knochenabbau zu behandeln gibt es verschiedene Techniken. In vielen Fällen kommen dabei körperfremde Materialen tierischen Ursprungs zum Einsatz um fehlenden Knochen wieder aufzubauen. Aufbereiteter Knochen menschlichen Ursprungs von einem Spender „Spender-Knochen“ werden seit einigen Jahren als Alternativen eingesetzt.
In unserem Zentrum haben wir uns gegen den Einsatz der oben genannten Materialien und gegen „Spender-Knochen“ entschieden und bieten Ihnen ausschließlich biologischen Knochenaufbau mit Ihrem eigenen Knochen an, da dieser nach wie vor in der Literatur als absoluter Goldstandard gewertet wird. Dabei wird in einem schonenden Eingriff körpereigener Knochen aus dem Bereich der Weisheitszähne entnommen und in den Bereich des Knochenabbaus eingesetzt. Mithilfe unserer Methode kann in vielen Fällen im gleichen Termin bereits das Implantat gesetzt werden. Ein entscheidender Vorteil für Sie als Patient: Die verkürzte Einheilzeit von ungefähr drei Monaten im Gegensatz zu alternativen Techniken.
Implantate haben - wie natürliche Zähne auch - kein „Verfallsdatum“. Studien zeigen, dass über 96 % aller Implantate bei Patient*innen nach über zehn Jahren noch intakt sind. Nach 15 Jahren sind es sogar noch 92%. Allerdings müssen hierfür entsprechende Faktoren stimmen. Eine mangelhafte Mundhygiene, fehlende Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt/in und professionelle Zahnreinigungen (PZR), aber auch Rauchen und spezielle Allgemeinerkrankungen wie Diabetes, Knochenerkrankungen etc. können Faktoren sein die einen Einfluss auf die Haltbarkeit von Implantaten. Ähnlich wie bei Ihren eigenen, natürlichen Zähnen.
Das ist individuell abhängig vom Behandlungsaufwand, also der Implantatanzahl, ob und in welchem Umfang ein Knochenaufbau notwendig ist und wie der spätere Zahnersatz durch Ihre*n Zahnarzt*in geplant ist. Die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich nicht an Implantatbehandlungen, gewähren jedoch einen Zuschuss auf den späteren Zahnersatz. Private (Zusatz-)Versicherungen tragen in vielen Fällen einen Teil oder sogar die Gesamtkosten einer Implantatbehandlung. Wir empfehlen grundsätzlich vor Beginn einer Behandlung unseren Behandlungsplan bei Ihrer Versicherungsgesellschaft einzureichen.